Leitbild Lehre

Respektvoll, unterstützend, innovativ – Lehre an der Bergischen Universität Wuppertal

Präambel

Vielfalt und Gemeinsamkeit, Fächerpluralität und Interdisziplinarität, Forschung und Praxisbezug – diese Aspekte verbindet die Bergische Universität Wuppertal in ihrem breiten Studienangebot. Wir verstehen Lehre und Forschung als eng verbundene Kernaufgaben unserer Universität.  In der Lehre fühlen wir uns der humboldtschen Idee einer „Bildung durch Wissenschaft“ verpflichtet. Dies schließt die Überzeugung ein, dass eine zentrale Aufgabe akademischer Lehre darin besteht, Persönlichkeiten zu einem selbstbewussten, verantwortungsvollen, weltoffenen Umgang mit Erkenntnis und ihrer Anwendung in einer demokratischen Gesellschaft zu befähigen. Dabei ist uns die Förderung kritisch-analytischer Denkfähigkeit, gesellschaftlicher Urteilskraft und Handlungsfähigkeit besonders wichtig. Unser Ziel ist es, unsere Studierenden auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen und die Übernahme von Verantwortung in Gesellschaft, Wissenschaft und Berufswelt bestmöglich vorzubereiten. Daher berücksichtigen wir Zukunftsthemen wie Internationalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit fortlaufend bei der Weiterentwicklung unserer stets forschungsbasierten Lehre und schaffen Gelegenheiten, wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden auf Fragestellungen aus Gesellschaft und Praxis anzuwenden. Die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Lehrangebots, die Förderung und nachhaltige Integration von Lehrinnovationen, die fächerübergreifende Zusammenarbeit und die Sicherung einer hohen Qualität in Studium und Lehre zählen zu unseren zentralen Anliegen.

Das Leitbild Lehre wurde in einem hochschulweiten partizipativen Prozess erarbeitet und am 11. Juni 2025 vom Rektorat und am 2. Juli 2025 vom Senat beschlossen. Es beschreibt anknüpfend an das Leitbild unserer Universität grundlegende Werte und Ansprüche an die Lehre, bietet Orientierung und ist die Basis für die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung.

Respektvoller Umgang und gegenseitige Wertschätzung

Die Bergische Universität Wuppertal ist ein Ort der persönlichen Bildung und des anerkennenden Miteinanders. Die Universität bietet Raum für differierende Auffassungen und eine positive Diskussionskultur. Für uns bilden der respektvolle Umgang und die gegenseitige Wertschätzung die Basis unseres Lehrverständnisses. Probleme und Konflikte sprechen wir sensibel und offen an. Bei Bedarf suchen wir nach Lösungen durch begleitende Maßnahmen und unter Einbezug unabhängiger Stellen.

  • Respektvoller Umgang und gegenseitige Wertschätzung sind die Grundlage eines positiven und unterstützenden Lern- und Arbeitsklimas. Ein solches Klima kann nur entstehen, wenn alle Beteiligten dazu beitragen.
  • Eine positive Diskussionskultur ist die Voraussetzung dafür, sich kritisch mit unterschiedlichen Argumenten auseinanderzusetzen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Probleme konstruktiv zu lösen. Diese Kultur stellt eine wichtige Basis für die Erreichung fachlicher und überfachlicher Bildungsziele unserer Studiengänge dar (z.B. Entwicklung von Teamfähigkeiten).
  • Die Etablierung von transparenten Verfahren und Anlaufstellen, die bei Bedarf begleiten und/oder vermitteln, sorgt dafür, dass alle gehört und die Beteiligten bei der Lösung von Konflikten unterstützt werden.  Insbesondere für Studierende ist es wichtig, die Möglichkeit zu haben, Probleme auch im geschützten Rahmen mit professionell geschulten Berater*innen anzusprechen.

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Anerkennung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit

Wir erkennen die Vielfalt der Bildungsvoraussetzungen, der unterschiedlichen Erfahrungen und gegenwärtigen Lebensrealitäten der Studierenden unserer Universität an. Um diesen gerecht zu werden, setzen wir uns für Chancengerechtigkeit ein.

  • Die Diversität ihrer Mitglieder prägt unsere Universität. Wir möchten, dass alle Studierenden sich als Teil unserer Universitätsgemeinschaft willkommen fühlen, unabhängig von ihrem individuellen Hintergrund.  Anerkennung heißt für uns, die Vielfalt der Hintergründe und Lebensrealitäten unserer Studierenden wertzuschätzen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen als Bereicherung für den Austausch innerhalb und außerhalb der Lehre wahrzunehmen.
  • Wir sind uns bewusst, dass unsere Studierenden aufgrund ihrer unterschiedlichen Hintergründe, Erfahrungen und Lebensrealitäten vor verschiedenen Herausforderungen oder Barrieren bei der Erreichung ihrer Bildungsziele stehen.  Deshalb haben wir insbesondere die Studierenden im Blick, die aufgrund ihres Hintergrunds oder ihrer Lebensrealität mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. Wir wollen diskriminierungssensibel miteinander umgehen.
  • Der Einsatz für Chancengerechtigkeit bedeutet für uns daher, bestehende Barrieren zu erkennen und dazu beizutragen, diese abzubauen. Dazu zählt auch die gezielte Bereitstellung von Unterstützungsangeboten.

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Forschungsorientierung als zentrales Prinzip

Forschungsorientierung stellt für uns ein zentrales Gestaltungsprinzip universitärer Lehre dar. Lehrinhalte werden fortwährend an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen überprüft und entsprechend angepasst. Durch (wissenschaftliche) Innovation erhöhen wir die Qualität der Lehre.

  • Forschungsorientierung ist die Basis einer „Bildung durch Wissenschaft“.[1]  Im Mittelpunkt unserer Studiengänge stehen daher sowohl die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Inhalten und Methoden als auch deren Anwendung sowie die Formulierung und Bearbeitung eigener Fragestellungen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Aktualität der Inhalte gewährleistet eine hochwertige Bildung.
  • Für uns sind „Theorie und Praxis“ oder „Wissenschaft und Anwendung“ keine Gegensätze.  Die Forschungsorientierung steht nicht in Widerspruch dazu, sich in der Lehre (auch) mit Problemstellungen „aus der Praxis“ auseinanderzusetzen oder Bezüge zur „Praxis“ in die Lehre zu integrieren. Solche Verknüpfungen können das Verständnis von Studierenden für die Bedeutung wissenschaftlichen Wissens für die Lösung komplexer Probleme stärken und die Motivation zur Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Methoden und Inhalten steigern.

Wir verstehen Hochschullehre als „wissenschaftliche Praxis“ im Sinne der Beschreibung des Wissenschaftsrats: „Lehre als wissenschaftliche Aufgabe übernimmt den modus operandi der Forschung: Sie erfolgt theoriebasiert, hat eine methodische Fundierung, geht mit Explorationsfreude einher und überprüft ihre Wirksamkeit.“[2]  So sichern wir eine hohe Qualität der Lehre und entwickeln diese auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft weiter.

 

[1] Reinmann, G. (2016). Gestaltung akademischer Lehre: semantische Klärungen und theoretische Impulse zwischen Problem- und Forschungsorientierung. ZFHE, 11, 225-244.

[2] Wissenschaftsrat (2022). Empfehlungen für eine zukunftsfähige Ausgestaltung von Studium und Lehre; Köln. doi.org/10.57674/q1f4-g978

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Akzeptanz unterschiedlicher Fachkulturen

Wir respektieren unsere vielfältigen Fachkulturen und akzeptieren verschiedene Lehrstile, die sich in unterschiedlichen Methoden, Herangehensweisen und Prüfungsformen abbilden können. Dabei haben wir den Anspruch, qualitativ hochwertige Lehre zu gestalten, die motivierend, didaktisch durchdacht, kohärent und kompetenzfördernd ausgerichtet ist.

  • Unsere Studiengänge sind geprägt von unterschiedlichen Fachkulturen, in denen die spezifischen Inhalte, methodischen Zugänge und Denkweisen der jeweiligen Disziplin auf hohem Niveau vermittelt werden. Ein fachwissenschaftliches Verständnis ist gleichzeitig die Basis für eine produktive Auseinandersetzung mit der Expertise anderer Disziplinen, die insbesondere im Rahmen interdisziplinär gestalteter Studiengänge/Module/Lehrveranstaltungen gefördert wird.
  • Wir respektieren unterschiedliche Zugänge zur Gestaltung von Lehre. Es gibt nicht die eine Form „guter Lehre“. Gute Lehre zeichnet sich vielmehr dadurch aus, dass sich die Wahl der Methoden, Herangehensweisen und Prüfungsformen daran ausrichtet, den Kompetenzerwerb der Studierenden bestmöglich zu unterstützen.
  • Daher orientieren wir uns gemeinsam an übergreifenden Qualitätskriterien: Motivierende und didaktisch durchdachte Lehre, die kompetenzfördernd an den Zielen des Studiengangs ausgerichtet ist, fördert die aktive Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten. Eine kohärente Gestaltung erleichtert es Studierenden, ein zusammenhängendes und strukturiertes Verständnis ihres Studienfachs bzw. Studiengangs zu entwickeln.

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Gemeinsame Verantwortung

Lehrende und Studierende übernehmen gemeinsame Verantwortung für den Lehr- und Lernprozess. Das gelingt durch Partizipation und Engagement aller Beteiligten. Feedback nutzen wir als wichtige Ressource in der Gestaltung von Lernprozessen und als Grundlage zur Weiterentwicklung. Evaluationen werden dabei systematisch als Instrumente der Qualitätssicherung genutzt.

  • Universitäre Lehre basiert auf dem Austausch und der aktiven Mitarbeit aller Beteiligten. Damit sind wechselseitige Erwartungen von Lehrenden und Studierenden verknüpft: Lehrende erwarten von Studierenden, dass sie Verantwortung für ihr Lernen übernehmen und sich aktiv in die Lehre einbringen. Studierende wünschen sich Freiräume und Wahlmöglichkeiten im Studium sowie eine Berücksichtigung ihrer Entwicklungsbedarfe und Interessen in der Lehre. Eine offene Kommunikation und eine Verständigung über diese Erwartungen, die von gegenseitigem Respekt und Verständnis geprägt ist, bildet eine wichtige Grundlage für die gemeinsame Gestaltung erfolgreicher Lehr-Lern-Prozesse.

Feedback und Evaluation sind sowohl Teil der akademischen Kultur als auch wichtige Faktoren für die Weiterentwicklung der Lehre und der Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden. Evaluationsergebnisse, die kontinuierlich in den Diskurs auf unterschiedlichen Ebenen einfließen, tragen zur Qualitätssicherung und Verbesserung der Qualität der Lehre bei.  Konstruktives Feedback fördert aktives Studieren und ist ein wesentlicher Faktor für gelingende Lernprozesse.

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Entfaltung des Potenzials

Studierende und Lehrende sollen in der Entfaltung ihres individuellen Potenzials bestmöglich begleitet werden. Dazu stellen wir Studierenden umfassende Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung. Lehrenden eröffnen wir Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die fach- und gegenstandsbezogen ausgerichtet sind. Themen der (mentalen wie körperlichen) Gesundheit werden berücksichtigt.

  • Beratungs- und Unterstützungsangebote helfen Studierenden dabei, sowohl ihre individuellen Stärken als auch ihre Entwicklungsbedarfe zu erkennen. Sie unterstützen Studierende, Wege zu finden und Strategien zu entwickeln, um ihre persönlichen Ziele im Studium zu erreichen.
  • Die Qualität der Lehre hängt entscheidend von der Expertise der Lehrenden ab. Hochschuldidaktische Qualifizierungsangebote, die sich an den Bedarfen der Lehrenden orientieren, tragen daher zur Verbesserung der Lehre bei.
  • Studierende sind mit einer Vielzahl von Belastungen konfrontiert, die sich negativ auf die Gesundheit und damit auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirken können. Präventive Angebote zum Umgang mit diesen Belastungen, die Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens und die Unterstützung für Studierende mit Beeinträchtigungen sind daher wichtig, um sowohl Risiken durch Belastungen entgegen zu wirken als auch gesundheitsbezogene Ressourcen zu fördern.

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Gute Bedingungen

Wir richten unsere Infrastruktur an den Bedarfen der Lehrenden und Lernenden aus. Lehr- und Prüfungsprozesse werden administrativ systematisch unterstützt. Serviceeinrichtungen und zentrale Dienste stellen gut ausgestattete Räume und Technik für die Lehrenden und Lernenden bereit.

  • Gute Bedingungen unterstützen erfolgreiches Lehren und Lernen und tragen wesentlich zur Zufriedenheit der Beteiligten bei.  Neben der Gestaltung und Ausstattung von Räumen umfasst eine an den Bedarfen von Lehrenden und Studierenden ausgerichtete Infrastruktur u.a. die Bereitstellung von IT-Systemen, die Verfügbarkeit von Software und die Verfügbarkeit von Literatur. Gut ausgestattete Räume und der Zugang zu aktuellen Technologien ermöglichen den Einsatz vielfältiger Lehr- und Prüfungsmethoden und schaffen Voraussetzungen, (digitale) Kompetenzen gezielt zu fördern.
  • Die Bergische Universität Wuppertal hat ein großes Einzugsgebiet. Viele Studierende müssen aufgrund persönlicher und/oder finanzieller Gründe längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. Die kontinuierliche Verbesserung der Verfügbarkeit von Lernräumen für Studierende und der Aufenthaltsqualität auf dem Campus ist daher von besonderer Relevanz.
  • Support- und Servicestrukturen sind von zentraler Bedeutung. Sie lösen nicht nur technische Probleme, sondern unterstützen Lehrende und Studierende auch bei der effektiven Nutzung der (digitalen) Infrastruktur.
  • Eine administrative Unterstützung von Lehr- und Prüfungsprozessen, die sich auf die Bedarfe der Lehrenden und Studierenden konzentriert, entlastet diese bei organisatorischen Aufgaben. Dadurch bleibt Lehrenden und Studierenden mehr Zeit für das Wesentliche – die Konzentration auf Studium und Lehre.

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